25AWX_Banner_Inspiration_V7.png
IN FOCUS

Architektur auf ehrgeizigen Wegen

Erscheinungsdatum: 27.05.2025

Barbara Jahn

Sehnlich erwartet, endlich eröffnet: Die 19. Mostra dell´ Architettura in Venedig öffnete kürzlich ihre Pforten und präsentiert auch 2025 internationale Projekte, Denkansätze und Ideen, die für viel Gesprächsstoff sorgen werden. Die Biennale, an der sich 66 Nationen beteiligen, stellt die Zukunft des Bauens und damit eines der größten globalen Projekte in den Mittelpunkt.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (10).jpg

© Luca Capuano

Die Beiträge zu A Satellite Symphony sind im Arsenal in den Corderie zu sehen.

Eröffnet am 10. Mai 2025 und kuratiert von Carlo Ratti, fokussiert diese Ausgabe der Architekturbiennale – auch anlassbedingt – auf sehr ernste Themen, die alle betreffen. Das Argument dafür könnte präziser nicht treffen: Architektur war schon immer eine Reaktion auf ein feindliches Klima. „Seit den frühesten „primitiven Hütten“ wurde das menschliche Design nicht nur von der Notwendigkeit des Schutzes und Überlebens bestimmt, sondern auch vom Optimismus. Unsere Kreationen haben stets versucht, die Kluft zwischen feindlicher Umgebung, den sicheren und bewohnbaren Räumen, die wir benötigen, und der Art von Leben, die wir führen wollen, zu überbrücken. Heute, da sich das Klima verschlechtert, wird diese Dynamik auf eine neue Ebene gehoben. In den letzten zwei Jahren hat sich der Klimawandel in einer Weise beschleunigt, die selbst die besten wissenschaftlichen Modelle überrascht hat“, heißt es im Manifest der Biennale.

Im Jahr 2024 erreichte die Erde die höchsten jemals aufgezeichneten Temperaturen und überschritt damit das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel von 1,5 Grad Celsius im globalen Durchschnitt. Die Brände in Los Angeles, die Überschwemmungen in Valencia und Sherpur sowie die Dürre in Sizilien sind Zeugnisse eines beispiellosen und grausamen Angriffs auf die natürlichen Elemente geworden. Umso eindringlicher ist diesmal der Appell der Biennale: „Wenn das Wissen und die Systeme, die lange Zeit unser Verständnis geleitet haben, zu versagen beginnen, sind neue Denkansätze erforderlich. Seit Jahrzehnten, seit wir begonnen haben, die Kohlenstoffemissionen zu berücksichtigen, konzentriert sich die Antwort der Architektur auf die Klimakrise auf Eindämmung und Verringerung unserer Auswirkungen auf das Klima. Dieser Ansatz ist jedoch nicht mehr ausreichend. Die Architektur muss über den reinen Klimaschutz hinausgehen, sich auf ihre lange Geschichte der Anpassung besinnen und ihre Gestaltungsweise neu überdenken.“

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (11).jpg

© Marco Zorzanello

Deserta Ecofoglie: Ein Prototyp für eine Minimal-Behausung für die Atacama-Wüste und darüber hinaus.

Die Anpassung erfordert einen grundlegenden Wandel in der architektonischen Praxis. Die diesjährige Ausstellung „Intelligens. Natural. Artificial. Collective“ lädt zur Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Arten von Intelligenz ein, um die gebaute Umwelt gemeinsam neu zu überdenken. Der Titel ist ein Neologismus, dessen letzter Teil ‚gens‘ im Lateinischen „Mensch“ bedeutet. Er ist eine Einladung, Intelligenz jenseits des derzeitigen engen Fokus auf KI und digitale Technologien zu erleben und zu zeigen, wie man sich mit Zuversicht und Optimismus an die Welt von morgen anpassen kann. „Intelligens“ versteht sich daher als ein dynamisches Labor, das Experten verschiedener Intelligenzformen zusammenbringt.

Zum ersten Mal präsentiert die Ausstellung über 300 Beiträge von mehr als 750 Teilnehmern: Architekten und Ingenieure, Mathematiker und Klimawissenschaftler, Philosophen und Künstler, Köche und Programmierer, Schriftsteller und Schnitzer, Landwirte und Designer sowie viele andere. „In Zeiten der Anpassung steht die Architektur im Mittelpunkt. Sie muss sich auf verschiedene Formen der Intelligenz - natürliche, künstliche und kollektive – stützen und muss mehrere Generationen und Disziplinen ansprechen, von den technischen Wissenschaften bis zu den Künsten. In Zeiten der Anpassung muss die Architektur die Autorenschaft neu überdenken und integrativer werden. Sie muss so flexibel und dynamisch werden wie die Welt, für die wir entwerfen.“

Agency For Better Living_Austrian Pavilion_Biennale Architettura 2025_In... (1).jpg

© Hertha Hurnaus

Im österreichischen Pavillon ist die Agency for Better Living eingezogen.

Unter dem Titel „Agency for Better Living“ thematisieren Sabine Pollak, Michael Obrist und Lorenzo Romito im österreichischen Pavillon die in Europa, aber auch weltweit um sich greifenden Wohnkrise, einem der brennendsten Themen für Architekten. Mieten steigen in unglaubliche Höhen, eine höchst fragwürdige Immobilienpolitik macht sich breit, der kommunale Wohnbau verschwindet, Stadtteile werden an Tourist*innen vermietet und spekulativer Leerstand ist zum Normalfall geworden. Für einen großen Teil der Bevölkerung ist das Leben in Städten nicht mehr bezahlbar. Wohnen ist heute ein handelbares Gut. Die Frage ist, welche Haltung die Architektur dazu einnehmen wird.

Die Kurator*innen Sabine Pollak, Michael Obrist und Lorenzo Romito eröffnen daher die Agency for Better Living. Ihr Ansinnen ist es zu zeigen, welche Möglichkeiten, Räume und Regeln für ein „Better Living“, also ein besseres Leben für alle, es gibt, diese ausloten und zeigen, dass man etwas gegen aktuelle Entwicklungen am Wohnungsmarkt tun kann. Ausgangspunkt dabei bildet Wien mit seiner Vorreiterrolle in der Frage des leistbaren Wohnens für alle. Welche weitere „Intelligens“ kann dabei helfen, Lösungen für diese grundsätzlichen Fragen in Zeiten von Polykrisen zu finden?

Agency For Better Living_Austrian Pavilion_Biennale Architettura 2025_In....jpg

© Hertha Hurnaus

In der Ausstellung werden die beiden Städte Wien und Rom einander gegenübergestellt.

Im Sinne des Gesamtthemas der Biennale, „Intelligens. Natural. Artificial. Collective“, wird das Wiener System des Sozialen Wohnbaus in einer „Intelligens“ erweitert, ausgedehnt und weitergedacht. Der Stadt Wien wird daher eine andere europäische Stadt gegenübergestellt, in der es als Reaktion auf das Scheitern von Planungsprozessen zu selbstorganisierten Wohn- und Lebensformen kam: Rom. Beide Städte, Wien und Rom, zeigen unterschiedliche „Intelligenzen“, wie man es machen kann.

Wien ist eine Stadt, die sich kümmert, eine so genannte „Caring City“. In einem Top-Down-Prozess sorgt die Stadt dafür, dass alle, die eine leistbare Wohnung suchen, diese auch bekommen. Rom ist die Stadt der Ruinen, in der hart erkämpfte Bottom-up-Prozesse informellen Wohnraum mit oft erstaunlichen Formen der Selbstorganisation schaffen. Das Wiener System schafft Sicherheit, das römische System eine aktive und kreative Zivilgesellschaft. Beide bringen innovative Lebensformen durch sehr unterschiedliche, sogar gegensätzliche Prozesse hervor. Überlagert man beide, könnte die Utopie eines zukünftigen Zusammenlebens mit einer klugen Strategie für ungewöhnliche, inklusive, leistbare und klimafreundliche Formen des Zusammenlebens in einer offenen Gesellschaft entstehen.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (7).jpg

© Hertha Hurnaus

Auch im Garten des österreichischen Pavillons will man auf Mussstände auf dem Wohnungsmarkt und auf gelungene Initiativen aufmerksam machen.

„Wie können wir auf der Welt aufbauen, ohne neu zu bauen?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich Dänemarks Beitrag, der eine sinnliche und zum Nachdenken anregende Antwort auf diese Frage gibt. Der Kurator des Pavillons, der Architekt Søren Pihlmann von Pihlmann Architects, präsentiert eine Ausstellung, die den Pavillon in einen hybriden Raum zwischen Ausstellung und Renovierungsbaustelle verwandelt. „Build of Site“ verfolgt einen neuartigen Ansatz, indem das Pavillongebäude erneuert und gleichzeitig innovative Methoden zur Wiederverwendung überschüssiger Materialien vorgestellt werden, die während des Bauprozesses gefunden wurden. Anstatt neue Ressourcen für den Bau einer temporären Installation zu verwenden, stellt die Ausstellung eine dauerhafte Verbesserung des Pavillons dar.

Die Idee entstand auf Basis sich immer wiederholender Ereignisse: Der dänische Pavillon muss wegen wiederkehrender Überschwemmungen, veralteter Funktionalität und Problemen mit dem Innenraumklima renoviert werden. Böden, Türen und Fenster müssen erneuert werden. Daher wird der Pavillon restauriert, wobei unkonventionelle Wege zur Wiederverwendung von überschüssigen Baumaterialien gesucht werden. Die Renovierungsarbeiten begannen im Dezember 2024 als Teil des Ausstellungskonzepts und werden nach der Biennale Architettura 2025 abgeschlossen sein. Während der Ausstellungszeit nimmt der Pavillon die Form eines hybriden Raums an, in dem die Grenzen zwischen Ausstellung und Renovierung verschwimmen.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (1).jpg

© Hampus Berndtson

Die Ausstellung als Baustelle: Dänemark hat für diese Ausgabe der Biennale einen ungewöhnlichen Weg gewählt

„Den meisten Menschen sollte inzwischen klar sein, dass wir in Zukunft konstruktiv darüber nachdenken müssen, was wir bereits in die Welt gesetzt haben. Das wurde bisher als Einschränkung empfunden. Aber jetzt ist es an der Zeit, über all die architektonischen Möglichkeiten zu diskutieren, die der Boden, die Steine, der Beton oder was auch immer vor Ort vorhanden ist, bieten“, erklärt Søren Pihlmann. Beim Betreten von Build of Site werden die Besucher*innen auf eine Baustelle versetzt, die vorübergehend mit der Zeit steht.

Von Mai bis November 2025 wird die Pavillonbaustelle für die Öffentlichkeit zugänglich sein und archetypische Ausstellungselemente wie Podeste, Rampen, Bänke und Tische zeigen. Diese wurden alle aus überschüssigen Materialien gebaut, die während des Renovierungsprozesses zutage traten. Die verwendeten Materialien – darunter Kompositionen aus Holz, Kalkstein, Beton, Stein, Sand, Schlamm und Ton – werden seit Herbst 2023 in Zusammenarbeit mit Forschern und Studierenden der Technischen Universität Dänemark, der Universität Kopenhagen, der Königlich Dänischen Akademie für Architektur, Design und Konservierung sowie der ETH Zürich genau untersucht.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (3).jpg

© Hampus Berndtson

Nicht die Architektur, sondern das Material wird hier in Szene gesetzt.

Gelatine, ein Nebenprodukt der Fischereiindustrie in der Adria und anderswo, wurde im richtigen Verhältnis mit Sand gemischt. Dieser Sand wurde aus dem Boden unter dem Pavillon ausgegraben und zu einer Tischplatte geformt. Jede einzelne Kalksteinfliese wurde untersucht, um zu verstehen, wie sie im Steinbruch in Istrien geschnitten wurde. So konnte das Risiko ermittelt werden, dass die Fliese beim Entfernen bricht, und es konnte festgestellt werden, ob sie bei der Renovierung des Bodens wiederverwendet werden kann. An den bestehenden Betondecken wurden zerstörungsfreie UPV-Prüfungen (Ultrasonic Pulse Velocity) durchgeführt, um im Voraus zu ermitteln, wie die Bauteile für die Wiederverwendung als Balken in der Ausstellung zugeschnitten werden müssen, um die größtmögliche Festigkeit zu erreichen.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Experten verschiedener Disziplinen seit den Anfängen des Projekts spiegelt sich in der Art und Weise wider, wie biobasierte, Hightech- und recycelte Elemente in die Architektur integriert werden. Der Fokus liegt dabei nicht auf der ursprünglichen Funktion und dem Wert der Materialien, sondern darauf, wie sie wiederverwendet werden können, um unsere gebaute Umwelt zu bereichern. Die Ausstellung verweist somit sowohl auf eine reale bauliche Veränderung als auch auf eine Veränderung der Art und Weise, wie wir die architektonische Praxis in Zukunft verstehen sollten.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (6).jpg

© Hampus Berndtson

Die angefallenen Werkstoffe werden einer neuen Bestimmung zugeführt, die nicht dieselbe sein muss.

„Erfüllt die Architektur in einem Zeitalter der Ungewissheit wie dem unseren noch ihre ursprüngliche Rolle als Schutz?“ Die Ausstellung des polnischen Pavillons ist eine anthropologische Untersuchung der emotionalen und rationalen Dimensionen des Bauens. Durch anhaltende Rituale, lebendige Mythen, Vorschriften und Sicherheitsmechanismen verschwimmen die Grenzen und die intimsten Bedürfnisse und Sehnsüchte, die mit der Idee von Heimat verbunden sind, werden sichtbar. Das Projekt ist das Ergebnis einer multidisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Kuratorin und Kunsthistorikerin Aleksandra Kędziorek, den Künstlern Krzysztof Maniak und Katarzyna Przezwańska sowie dem Architekten Maciej Siuda, die mit der Ausstellung „Lares and Penates: Über den Aufbau eines Gefühls der Sicherheit in der Architektur“ versuchen, in einer Zeit, die von ständigem Wandel und wachsender Instabilität geprägt ist, eine Antwort zu geben. Das Team verfolgt das Ziel, Architektur nicht aus der Sicht des Designers, sondern aus der Perspektive derer zu betrachten, die in ihr leben. Durch das Aussetzen des Urteils gibt das Projekt Ängsten, Wünschen und tiefsitzenden Bedürfnissen Raum und bewegt sich sowohl im emotionalen als auch im rationalen Bereich.

„Lares und Penates waren römische Gottheiten, die für den Schutz des häuslichen Herdes zuständig waren. In vielen Sprachen erinnern sie noch heute an die Vorstellung von Hüterschaft und häuslicher Sicherheit. In Übereinstimmung mit Carlo Ratti, dem Kurator der Architekturbiennale 2025, der das Wort „intelligens“ in den diesjährigen Ausstellungstitel aufgenommen hat, betrachten wir Laren und Penates als einen universellen Code, der in alten Traditionen verwurzelt ist und tief in unsere kollektive menschliche Intelligenz eingebettet wurde“, erklärt Aleksandra Kędziorek.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (8).jpg

© Jacopo Salvi

Der polnische Pavillon schenkt Bräuchen und Gesten eine Bühne.

Bei sorgfältigen Recherchen in ganz Polen wurden Bräuche und Gesten entdeckt, die auch heute noch praktiziert werden und von Generation zu Generation weitergegeben wurden: eine Kerze im Fenster, die Stürme abhalten soll, eine Girlande, die auf Baustellen aufgehängt wird, um Unfälle zu verhindern, eine alte Schwelle, die aus einem Dorf geborgen wurde und die symbolische Grenze zwischen draußen und drinnen markiert, oder eine Rute, die auf neuen Baustellen zur Lokalisierung unterirdischer Adern verwendet wird. Gleichzeitig lenkt die Ausstellung die Aufmerksamkeit auf Sicherheitsmerkmale und Infrastrukturen, die den heutigen Vorschriften entsprechen, wie zum Beispiel den Notausgang oder den Feueralarm. Diese Elemente, die bereits Teil der Architektur des Pavillons sind, werden eingerahmt und als Teil der Ausstellung hervorgehoben. Dazu gehören auch Gucklöcher, Alarmanlagen und Vorhängeschlösser - Vorrichtungen, durch die man oft unbemerkt beobachtet und schützt.

Mit einem humanistischen Blick verwebt die Ausstellung die regulatorischen und emotionalen Ebenen der Architektur - zwei Bereiche, die oft als getrennt wahrgenommen werden. So wird ein Feuerlöscher - im Grunde ein Gebrauchsgegenstand - in eine Nische gesetzt, die wie ein Fresko dekoriert ist, oder in ein Mosaik im venezianischen Stil gerahmt, das seine symbolischen und beruhigenden Qualitäten offenbart. Die Ausstellung verzichtet auf digitale Abstraktion. Stattdessen trifft der Besucher auf eine Konstellation von gefundenen oder zusammengebauten Objekten, die in voller Größe präsentiert und für ihre materielle Präsenz innerhalb einer wesentlichen Szenografie hervorgehoben werden. Die taktilen, dreidimensionalen Modelle sind in einem gemeinsamen kulturellen Gedächtnis verwurzelt. Diese fruchtbare, vitale Unterströmung gilt es wiederzuentdecken, denn sie weist den Weg zu einer bewussteren Architektur, die sich sinnvoll mit den Realitäten der heutigen Welt auseinandersetzt.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (9).jpg

© Jacopo Salvi

Die Ausstellung Lares und Penates verzichtet bewusst auf digitale Hilfsmittel.

Auch Architekt und Designer Matteo Thun und sein Team haben sich viele Gedanken gemacht, die aktuellen Themen bestmöglich aufzugreifen. Inspiriert von Jorge Bergoglio und seiner Enzyklika Fratelli Tutti ist seine Installation eine Hommage an die universellen Werte von Liebe und Frieden, die alle Religionen der Welt teilen. Aus recyceltem Holz einer verlassenen „Baita“ in Pavicolo in den italienischen Alpen erwacht sie als Ort der Besinnung und der Begegnung zu neuem Leben. Verwurzelt in der Erkenntnis einer gemeinsamen menschlichen Erfahrung und dem Engagement für eine hoffnungsvolle, miteinander verbundene Zukunft, dient die Installation in ihrer Einfachheit als Vision für die Zukunft, in der Brüderlichkeit das Erwachen zu einem gemeinsamen Schicksal und die Ausbreitung des Lebens durch Dialog und Verbindung bedeutet.

Die Installation geht über ihre ursprüngliche Funktion als Struktur hinaus und wird zu einem Raum, in dem der Einzelne über die Schönheit der kollektiven menschlichen Erfahrung, die Kraft des Dialogs und die Unverwüstlichkeit der Hoffnung im Angesicht der Trennung nachdenken kann. Als physischer und metaphorischer Treffpunkt lädt sie die Besucher dazu ein, innezuhalten und über die Werte, die die Menschheit zusammenhalten, zu reflektieren. Das wiederverwertete Holz der Installation trägt seine eigene Bedeutung und spiegelt den Lauf der Zeit und die Beständigkeit der Tradition wider. Durch die Wiederverwendung des Materials einer verlassenen Berghütte würdigt das Werk nicht nur dessen Ursprung, sondern verdeutlicht auch das Potenzial für Erneuerung und Transformation und erinnert die Besucher an die Zyklen des Lebens und die Verbindung des Menschen mit der Natur.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (2).jpg

© Gionata Xerra

Matteo Thuns Installation ist aus dem recycelten Holz einer verlassenen Baita gebaut.

Die Reise beginnt in den italienischen Alpen, mit dem Holz einer verlassenen Holzhütte. Die Installation, die vorübergehend auf der Biennale 2025 zu sehen ist, wird später an ihren endgültigen Standort in 2.000 Metern Höhe gebracht, wo sie, umgeben von Bergen, als Zufluchtsort dienen wird, um über die Werte des Friedens, die die Menschheit vereinen nachzudenken. Der Lebenszyklus des Holzes – vom Baum über den Unterschlupf bis hin zur Kunst – spiegelt das Engagement für Erneuerung, Abfallminimierung und Respekt vor den in der Natur vorkommenden Materialien wider. In den toskanischen Apenninen, auf 1.000 Metern Höhe, nimmt Fratelli Tutti eine steinerne Form an, erbaut aus Monolithen, die nur 80 Meter von ihrem Standort entfernt abgebaut wurden. 80 Millionen Jahre alt, verkörpern diese Steine die Ideale der km-0-Beschaffung und der zeitlosen Beständigkeit. Es ist ein Ort der Begegnung, der Menschlichkeit und des Friedens, ein Beziehungsraum, in dem die Besucher eingeladen sind, einander über alle Unterschiede hinweg zu erkennen und über unser gemeinsames Schicksal zu reflektieren.

Die Trilogie wird auf Meereshöhe in Deutschland mit einer Lehmstruktur vollendet, die die Botschaft des Projekts in 0 Metern Höhe verankert. Nach den gleichen Grundsätzen der Verwendung lokaler, natürlicher Baumaterialien soll diese Installation ein Gefühl der Harmonie mit der Umwelt fördern und zum Nachdenken darüber anregen, was uns als Menschheit verbindet.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (4).jpg

© Gionata Xerra

Die Biennale ist nur eine von mehreren Stationen der Installation von Matteo Thun & Partners.

Fratelli Tutti ist ein Beweis dafür, wie die gebaute Umwelt im Einklang mit dem Planeten existieren kann. Ein Ort, an dem die Zyklen der Natur und der menschlichen Gemeinschaft zusammenfließen und uns einladen, innezuhalten, zuzuhören und die Werte wiederzuentdecken, die uns alle verbinden. Indem es Regeneration fördert und natürliche Rhythmen respektiert, wiederverwertete Materialien integriert, unnötigen Konsum vermeidet und ein Leben jenseits temporärer Installationen sicherstellt, verkörpert das Projekt eine regenerative Vision. „Die Installation ist eine Hommage an Bergoglios Vision und eine Einladung, innezuhalten, nachzudenken und die Kraft menschlicher Beziehungen und den Wert des Einklangs mit der Natur neu zu entdecken. Jorge Bergoglio war ein Beispiel an Demut und glaubte an Dialog und universelle Brüderlichkeit. Seine Enzyklika Fratelli Tutti war eine Inspiration und erinnert an Werte, die Grenzen, Kulturen und Glaubensrichtungen überwinden.

ArchitectureOnAmbitiousPaths01_build of site_danish pavilion_biennale architettura 2025_photo hampus berndtson_high (5).jpg

© Gionata Xerra

Die Installation ist von Jorge Bergoglios Enzyklika Fratelli Tutti inspiriert.

SCHLIESSEN

NACHRICHT SENDEN
0/500 Zeichen